SN-Journalist Karl Harb würdigt Apropos
November 2019:
Karl Harb ist ein Brückenbauer. Er vermittelte als Kulturjournalist der Salzburger Nachrichten 40 Jahre lang zwischen künstlerischen Leistungen und dem Publikum. Sprachgewaltig, klar und immer respektvoll öffnete er den Blick für Welten, die den Menschen über seinen Alltag hinaus in die Magie der Kultur entführten. Den Preis für sein Lebenswerk, den er vom Kulturfonds der Stadt Salzburg am 25. November verliehen bekam, spendet er zu gleichen Teilen der Kulturarbeit der Straßenzeitung Apropos sowie der Leseförderung der Stadtbibliothek Salzburg.
Kultur ist für ihn ein Lebensmittel. Ein Mittel, das einem Menschenleben neue Perspektiven ermöglicht – und im Idealfall auch Teilhabe. Genau das schätzt der SN-Journalist Karl Harb an der Straßenzeitung Apropos. In seiner Rede würdigt er unsere kulturellen Angebote, mit denen wir versuchen, das Potential unserer Verkäuferinnen und Verkäufer sichtbar zu machen: die Apropos-Schreibwerkstatt, in denen Verkäufer*innen unter der professionellen Leitung von Christina Repolust angeregt werden, passend zu den Apropos-Schwerpunktthemen aus ihrem Leben zu erzählen. Den Apropos-Chor, der seit Februar diesen Jahres mit Chorleiterin Mirjam Bauer erfolgreich und mutig gemeinsame gesangliche Schritte mit Apropos-Leser*innen macht – ein Mitmach-Chor auf Augenhöhe. Nicht erwähnt, aber mitgemeint: der Apropos-Stadtspaziergang, bei dem Verkäufer Georg Aigner entlang von sozialen Stationen rund um den Bahnhof seine Lebensgeschichte erzählt. Die Qualität von Apropos, die er als Journalistenkollege schätzt.
„Und damit Menschen auch Apropos lesen können, geht der zweite Teil meines Preises an die Lese- und Sprachförderung der Stadtbibliothek Salzburg, die tolle Projekte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene anbietet, um ins Lesen und Vorlesen zu kommen“, baut Karl Harb elegant die Brücke zur zweiten von ihm gewürdigten Einrichtung.
Er verstehe nicht, weshalb Kultur einen so schlechten politischen Stellenwert habe: „Weder gibt es einen Kulturminister in Österreich, noch einen EU-Kommissar für Kultur, dabei wären mutige Schritte für Kultur nicht nur wünschenswert, sondern mehr als nötig“, sagt er. Denn Kultur sei –, um die Brücke zum Anfang zum schließen, – schlichtweg ein Lebensmittel.
Lieber Karl Harb, wir danken Dir von Herzen für Deine Wertschätzung, Würdigung und Großzügigkeit und gratulieren zum wohlverdienten Preis!
Foto: Stadt Salzburg / Alexander Killer